Trockeneisreinigung
Sandstrahlen und weitere Techniken
Verschiedenste Strahlmittel und Ihre Nutzung (nicht abschliessend)
Die heutige moderne Strahltechnik entwickelt sich rasant und ist fast zu einer Wissenschaft geworden. Durch das Zusammenspiel von Luftdruck, und Luftmenge sowie dem jeweiligen Strahlmedium und der eingestellten Zufuhrmenge wird im weiteren Bezug des jeweiligen Werkstücks welches bestrahlt/gereinigt werden soll ausgewählt. Auch Mischformen von Strahlgut sind möglich.
man unterscheidet nach abrasiv und nicht abrasiv. Entscheidend hierfür ist die Härte des Strahlmittels und der jeweilige Druck
- Schlackestrahlmittel
preisgünstige Einwegstrahlmittel aus Abfallprodukten verschiedener Verhüttungsprozesse, welche wegen ihres scharfkantigen Bruchbildes eine gute Abrasivwirkung haben, aber teilweise sehr staublastig sind. Ferritfrei möglich.
- Korund
ein scharfkantiges ferritfreies Strahlmittel. Wegen des hohen Preises vorzugsweise für ferritfreie Metalloberflächen im Kreislauf zur Entfernung von Lacken oder Beschichtungen und zur Oberflächenvorbereitung. Bei entsprechender Korngröße lässt sich eine sehr raue Oberfläche erzielen.
- Granatsand
ein weniger scharfkantiges natürliches, ferritfreies Strahlmittel. Geringe Staubentwicklung, hohe abrasive Wirkung und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Kunststoffgranulat
ferritfrei, ein weniger hartes und scharfkantiges Strahlmittel für eine schonendere Oberflächenbearbeitung, aber weniger abrasiv. Beim Einsatz von Kunststoffgranulat entsteht weniger Staub.
- Glasperlen
ferritfrei, durch das Strahlen mit Glasperlen wird eine geringe plastische Verformung erreicht, die eine durchaus gewünschte Eigenspannung im Werkstück erzeugt und so die Oberflächenhärte und die Dauerfestigkeit erhöht. Die Oberfläche wird weniger aufgeraut als durch das Strahlen mit Sand oder Korund, sondern eher mattiert.
- Trockeneis und -schnee
die Verfahren Trockeneisstrahlen und Schneestrahlen gelten als nicht abrasiv, wodurch die zu behandelnden Oberflächen sehr schonend gereinigt werden. Das Strahlmittel selbst hinterlässt keinen Strahlschutt. Wegen der notwendigen kostenintensiven Technik ist es sehr aufwendig. Trockeneisstrahlen kann auch mit anderen Strahlmitteln kombiniert werden um eine abrasive Wirkung zu erzielen. Die Bandbreite ist hier sehr gross, da durch die direkte sublimation beim Auftreffen der Eispellets wirklich kein zusätzlicher Abfall ausser dem eigentlichen Dreck entsteht.
Wird auch eingesetzt um Fachwerke freizulegen, Gebälk in Dachausbauten vorzubereiten, Brandschäden von Russ zu befreien, Oldtimer zu entlacken oder auch Unterböden von Fahrzeugen zu reinigen.
- Hartguss oder Stahl(guss), kantig oder rund
Strahlmittel für den großtechnischen Einsatz. Mit unterschiedlichen Kornformen für verschiedene Zwecke geeignet.
Klassisch zum maschinellen Entfernen von Walzhaut und Zunder ohne Aufrauhung an Rohprofilen mit großem runden Stahlkorn durch den Stahlhändler vor der Auslieferung.
Die Strahlmittel sind meist inert und daher selbst nicht gesundheits- oder umweltschädigend.
- Sodastrahlen
Das strahlen mit Natriumbicarbonat, auch Soda genannt, ist eine umweltfreundliche Art um sämtliche Lacke sowie Verschmutzungen zu entfernen. Die Oberfläche wird dabei nicht beschädigt.
Bei der Anwendung von Soda entsteht keinerlei Hitze oder Abnutzung durch die Strahlarbeiten. Natriumbicarbonat ist wasserlöslich und kann der Kanalisation zugeführt werden. Es muss nur der abgetragene Schmutz gesondert entsorgt werden. Auf Soda soll hier etwas spezifischer eingegangen werden:
Das Strahlmedium wird in neu entwickelten Strahlgeräten im Druckstrahlverfahren verarbeitet. Da Soda keine schleifende Wirkung hat, kann es bei folgenden Untergründen verwendet werden.
Aluminium, rostfreier Stahl, Ziegelstein, Stein, Glas, Fiberglas, Holz, Plastik, Lager, Pumpen, Wellen, Hydraulikzylinder, Elektromotoren, Heizkörper
Da es keine Funken und Hitze gibt, ist es hervorragend in der Erdölindustrie sowie für Raffinerien geeignet. Auch in der Motorinstandsetzung wird es angewandt.
Alles Gute hat natürlich auch Nachteile. Diese sind die Lärmbelastung durch Strahltechnologie, Staubentwicklung je nach Objekt, oder auch nicht vorhersehbare weichteil Einschlüsse auf Flächen, die natürlich ausgeschwemmt werden können. Nicht zu verachten ist auch bei älteren Beschichtungen die Belastung durch Feinstäube (Bleimennige oder Teer, bzw auch die möglichen Co2 Konzentrationen welche z.B. beim Trockeneisstrahlen bei ungenügender Belüftung entstehen können.
In jedem Fall ist eine fachgerechte Vorprüfung und Dokumentation sinnvoll.
Welche arbeiten kann man mit verschiedensten Strahltechniken durchführen?
Die meisten Menschen kennen Strahltechnologie vom sogenannten "Kärchern". Dies ist sicher eine weit verbreitete Möglichkeit mit Wasser und Druck diverse Reinigungen durchzuführen.
Die Durchführung von Strahlarbeiten ist nahezu unbegrenzt. Sie richtet sich nach der Festigkeit/Härte des zu bearbeitenden Materials und den jeweiligen Bedingungen.
Hauptsächlich wird Druckstrahltechnik bei Holz, Metall, Glas, Kunststoff oder Stein/Beton eingesetzt.
Hier ist eine Differenzierung schon in den jeweiligen Materialrten begründet und begrenzt.
Es ist ein Unterschied ob weiche Pappel oder harte Eiche, Sandstein oder Sinterbeton, Blei oder Edelstahl, Plexiglas oder schussicheres veredeltes Panzerglas gestrahlt werden soll.
Auch ist die Umgebung entscheidend ist es eine Hausfassade an einem Reihenhaus oder ein zerlegter Motorblock, der keinesfalls abrasiv behandelt werden muss.
Findet das Strahlen im Freien statt oder handelt es sich um Kleinteile, welche in einer Kabine gestrahlt werden können.
Muss etwas ausgebaut werden oder ist es auch ohne Ausbau möglich? Welches Strahlmedium kann benutzt werden?
Dürfen Feststoffe oder Flüssigstoffe als Strahlmedium Verwendung finden oder ist dies generell unmöglich?
Soll eventuell nur etwas verfestigt oder aufgerauht werden oder Teilschichten von der Oberfläche entfernt?
Alleine hier ist erkennbar das ein gewisses "Know Hoff" gepaart mit der entsprechenden Technik vorhanden sein muss.
Dabei sprechen wir noch nicht einmal von Drücken und Luftmengen, Düsengrössen oder Misch- Folgebehandlungen mit verschiedenen Strahlgut.
Oft besteht das Werkstück oder die zu reinigende Oberfläche aus verschiedenen Bauteilen mit unterschiedlichsten Materialien.
Das Druckstrahlen kann abrasiv oder nicht abrasiv (sehr schonend) durchgeführt werden.
Entscheidend sind die technische Voraussetzung, Erfahrung und das handwerkliche Geschick des Strahlers.
Im Einzelnen sollen hier ein paar nicht abschließende Beispiele benannt werden, was man mit Strahltechnik alles machen kann:
Aufrauen, Entrosten, Entgraten, Entformen, Mattieren, Entzundern, Entschichten, Strukturieren, Verdichten
Vorbereitung für Grundierungen, verschiedenste Oberflächenbehandlungen, Reinigen und vieles mehr.